ökologische Dämmstoffe
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Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt im Neubau und auch bei umfassenden Sanierungsarbeiten bestimmte Zielwerte vor, etwa einen maximalen Jahres-Primärenergiebedarf. Um diese einzuhalten, muss ein Wohnhaus üblicherweise gedämmt werden. Dafür wollen manche Bauherren allerdings ungern künstliche Baustoffe verwenden, die noch dazu aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Die Alternativen sind beispielsweise Wolle, Stroh oder Hanf. Sie werden als nachhaltig oder ökologisch bezeichnet – was aber gar nicht immer der Fall ist.
Unter ökologischen Dämmstoffen verstehen die meisten Bauherren in erster Linie solche aus natürlichen Materialien. Dazu gehören beispielsweise Pflanzenfasern oder Schaf- und Baumwolle. Es gibt aber auch Dämmmaterial aus ganzen Pflanzenteilen wie Schilf oder Stroh. Diese Alternativen haben gegenüber herkömmlichen Dämmstoffen oft zwei entscheidende Nachteile: Sie sind teurer und sie erreichen schlechtere Wärmedämmwerte. Besonders leicht entflammbar sind natürliche Dämmstoffe dagegen nicht – im Gegenteil, sie allesamt erreichen für Dämmstoffe typische Baustoffklassen und erfüllen somit die Anforderungen an den Brandschutz.
Die höheren Kosten für ökologische Dämmstoffe nehmen viele Hausbesitzer gerne in Kauf, wenn sie glauben, dass sie der Umwelt damit etwas Gutes zu tun. Aber ob ein sogenannter ökologischer Baustoff immer so viel besser ist als ein herkömmlicher, ist nicht immer klar erkennbar. Denn Baustoffe lassen sich erst dann beurteilen, wenn man weiß, wo genau sie eingebaut und wie sie beansprucht werden. Genau das ist einem privaten Bauherrn aber oft nicht möglich.
Manche ökologischen Dämmstoffe brauchen Zusätze, um das Material zu binden, es feuerfest zu machen und vor Schädlingen zu schützen. Diese Mittel sind zwar üblicherweise für die Gesundheit unbedenklich. Es kann sich aber um künstliche Stoffe wie Kunstharze oder Plastikfasern handeln, die verhindern, dass der Stoff wiederverwertet werden kann. Kahnt sagt: „Chemische Bindemittel sind bei Dämmplatten für deren schlechte Ökobilanzen mitverantwortlich. Stopf- oder Einblasdämmungen schneiden generell besser ab, weil diese keine Bindemittel benötigen.“
Holzdämmstoffe: Holzfaser, Holzwolle
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Die meisten Holzdämmstoffe bestehen allerdings aus Holzfaser. Dabei handelt es sich um einen Reststoff, der in Sägewerken anfällt. Dennoch ist das keine Abfallverwertung. Holzfaser ist vielmehr ein echter Rohstoff, der auch zu Span- oder OSB-Platten und zu Pellets verarbeitet werden kann. Die Herstellung von Holzfaserdämmplatten ist sehr energieaufwendig. In ökologischer Hinsicht ein Nachteil im Vergleich zu beispielsweise Schütt- oder Stopfdämmungen.
Platten aus Holzwolle besitzen ebenfalls gewisse Dämmeigenschaften, werden aber üblicherweise nicht als Dämmmaterial, sondern als Alternative zu Leichtbauplatten aus Gips verwendet wird. Die Platten mancher Hersteller besitzen einen Polystyrolkern, wodurch die Dämmeigenschaften verbessert werden. Solche Platten eignen sich dann beispielsweise, um die Kellerdecke zu dämmen.
Faserdämmstoffe: Zellulose, Hanf und Flachs
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Neben Holzfasern lassen sich allerlei weitere Fasern als Dämmstoff einsetzen. Etwa Zellulose, die aus Altpapier gewonnen wird oder diverse Pflanzenfasern wie Jute, Hanf, Flachs oder Seewolle. Sollen diese Fasern zu Platten gepresst werden, muss genau wie bei den Holzfasern viel Energie aufgewendet werden. Außerdem werden üblicherweise Bindemittel benötigt. Als Stopf- oder Einblasdämmung ist das jedoch nicht notwendig. Die Fasern können zum Vlies gepresst auch der Trittschalldämmung dienen.
Kokos und Kork
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Kokosfasern und Kork sind zwar geeignete Dämmstoffe – doch sind mit ihnen meist lange Transportwege verbunden. Einheimische Produktion gibt es nicht. Kork wird vorwiegend in Portugal angebaut, Kokos in Südasien. Gegen Holz- oder Hanffasern aus Deutschland haben beide Rohstoffe deswegen aufgrund des CO2-Ausstoßes beim Transport das Nachsehen.
Andererseits bestehen Korkdämmplatten aus Korkpartikeln, die durch Wasserdampf expandiert werden. Der große Vorteil besteht darin, dass keinerlei Zusatzstoffe für ihre Herstellung benötigt werden: Weder Bindemittel noch Schutzmittel gegen Feuer oder Schädlinge.
Schafwolle und Baumwolle
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Auch Baumwolle ist generell als Dämmstoff geeignet. Aber: „Der Anbau erfordert sehr viel Wasser, den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Die günstigen Weltmarktpreise beruhen zudem oftmals auf Kinderarbeit.“
Bei Schafwolle bestehen diese Bedenken nicht. Der Dämmstoff besitzt außerdem anders als Pflanzenfasern einen Eiweißanteil – und ist deswegen nicht schädlingsresistent. Zur Abwehr wird beispielsweise Borsalz verwendet, was bei Dämmstoffen aus Pflanzenfasern oft als Brandschutzmittel zum Einsatz kommt. Die Wolle wird gereinigt und dann verfilzt. Der Dämmstoff kann viel Wasser aufnehmen, ohne seine Dämmeigenschaften zu verlieren, ist außerdem sehr flexibel.
Diese Flexibilität bei gleichzeitiger Bruchfestigkeit zeichnet beide Dämmstoffe im Vergleich zu Alternativen besonders aus. Ein Vorteil, der im Hausbau mit unbeweglichen Bauteilen nicht zum Tragen kommt.
Seegras
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Seegras ist im Grunde das Herbstlaub von Unterwasserpflanzen. Die Zerfaserung und Bündelung der abgestorbenen Pflanzenteile übernimmt das Meer. Angespülte Seegrasballen werden aufgesammelt, getrennt und dann als Stopf-, Schütt- oder Einblasdämmung verwendet. Der Dämmstoff braucht keinerlei Zusätze zum Schädlings- oder Feuerschutz und ist auch gegen Schimmel resistent. Der Rohstoff wird zwar teilweise aus Nordafrika importiert und legt dann einen langen Transportweg zurück. Durch die energiearme Herstellung ist der Primärenergiebedarf dennoch gering.
Schilfrohr und Stroh
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Schilfrohr und Stroh werden zur Verwendung als Dämmmaterial nicht in Fasern zerbrochen und zusammengepresst, sondern bleiben in ihrer natürlichen Struktur erhalten. Ganze Schilfrohre oder eben Stroh werden mit Draht zu Platten oder Ballen zusammengebunden – ganz ohne Zusatzstoffe.
Die Dämmwerte dieser Platten sind im Vergleich zu anderen Dämmstoffen weniger gut, das Material ist auch nicht für alle Einsatzgebiete geeignet. Wollte man beispielsweise Stroh als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) benutzen, müsste man die 20 Zentimeter dicken Ballen stabilisieren und dick verputzen. Aus diesem Grund eignet sich Stroh eher als Baumaterial. Die Bauweise nennt sich Strohballenbau, der der Holzständerbauweise ähnlich ist. Schilf wird zu maximal fünf Zentimeter dicken Platten verbunden, deren Dämmwerte alleine nicht ausreichen, um den GEG-Standard zu erfüllen. Die Platten werden vielmehr als Leichtbauplatten oder als Putzträger, beispielsweise im Strohballenbau, eingesetzt.